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          Weitere Namen
          Uruk 
          Lokalisierungsvorschläge
                          
                                          				
                        Namensformen AT
          ארך ’æræk. Ορεχ 
          Belege AT
          Gen 10,10; Esr 4,9 (gent.) 
          Belege NT
          
          ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit 
(BIS CA. 300 v.Chr.)
          uruk (akkadisch: Belmonte Marín, Juan Antonio 2001a, 328) 
uraka, uruk (hetitisch: Monte, Guiseppe F. del / Tischler, Johann 1978a, 459; Monte, Guiseppe F. del 1992a, 181) 
uruk (neuassyrisch: Parpola, Simo 1970a, 375f; neubabylonisch: Zadok, Ran 1985a, 323−330) 
’rk  (aramäisch: KAI 233,3) 
          Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege 
          ab hellenistischer Zeit
          Ορχοη (DNP 12/1 [2002], 1055f) 
hds (Targume: Díez Macho, Alejandro 1988a, 64f) 
          Beschreibung
          Erech gehört zu den Städten, die der legendäre Nimrod im „Land Schinar“, d.h. in Babylonien baut (Gen 10,10). Neben Erech sind Babel, Akkad und Kalne genannt. Auch Esr 4,9 erwähnt Babylonier neben den Menschen aus Erech. Nach allgemeiner Ansicht ist mit Erech die ca. 200 km südöstlich des antiken Babylon gelegene Stadt uruk (al-Warkā’) gemeint. Sie gehört zu den ältesten und größten Städten Babyloniens und war vom 5. Jt. v.Chr. bis in das 4. Jh. n.Chr. bewohnt. Der Ausbau als Stadt erfolgte in der zweiten Hälfte des 4. Jt. v.Chr. Somit ist uruk/Erech eine der ältesten Städte der Welt. Seit 1912 werden in uruk Grabungen durchgeführt, zunächst durch die Deutsche Orient-Gesellschaft, in neuerer Zeit durch das Deutsche Archäologische Institut. Die Befunde zeigen, dass die Stadt bereits gegen Ende des 4. Jt. v.Chr., in der sog. „Uruk-Zeit“, eine Ausdehnung von ca. 2,5 km2 hatte. Im frühen 3. Jt. v.Chr. wuchs sie auf ca. 5,5 km2 an. Die Stadtmauer dieser Zeit soll der legendäre König Gilgamesch errichtet haben. Heiligtümer, darunter ein Tempelturm (Zikkurat), wurden u.a. für den Himmelsgott Anu und für die Göttin Ischtar angelegt. Im frühen 2. Jt. v.Chr. endete die politische Selbständigkeit der Stadt. Dennoch blieb uruk/Erech weiterhin ein wichtiges kultisches und kulturelles Zentrum, etwa auch für astronomische Beobachtungen. Die Heiligtümer wurden bis weit in das 1. Jt. v.Chr. hinein immer wieder ausgebaut, u.a. durch Asarhaddon, Nebukadnezzar II. und Darius II. Die Bedeutung der Stadt um die Mitte des 1. Jt. v.Chr. erklärt ihre zweimalige Erwähnung im Alten Testament. Zur Zeit der Herrschaft der Seleukiden in Babylonien (3. Jh. v.Chr.) erlebte die Stadt nochmals eine Blütezeit. In der frühen sasanidischen Zeit (3./4. Jh. n.Chr.) endet die archäologisch nachweisbare Besiedlung. Targume wie Neofiti und Pseudo-Jonatan setzen Erech daher mit dem antiken Edessa in Nordsyrien (ar-Ruhā, türk. Şanlıurfa, 37º09'30"N.38º47'30"E) gleich und schreiben hds für hebr. ’æræk. 
            
          Autor: Detlef Jericke, 2015; letzte Änderung: 2019-10-01 10:46:43 
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        Lexikonartikel
             
          - 
          BHH
            1 (1962), 426 (Schmidtke, Friedrich, Art. Erech)
 
           
            
          - 
          NBL
            3 (2001), 985f (Krebernik, Manfred, Art. Uruk)
 
           
            
          - 
          ABD
            2 (1992), 571ff (Margueron, Jean-Claude, Art. Erech)
 
           
            
          - 
          LThK3
           10 (2001), 495 (Pongratz-Leisten, Beate, Art. Uruk)
 
           
            
          - 
          DNP
            12/1 (2002), 1055f (Nissen, Hans Jörg, Art. Uruk)
 
           
            
          - 
          EBR
           7 (2013), 1127-1130 (Lenzi, Alan, Art. Erech)
 
           
      
  Literatur
        
		        Delitzsch, Franz 1887a , 214        ; 
                Cassuto, Umberto 1964a , 202        ; 
                Westermann, Claus 1974a , 690        ; 
                Gropp, Gerd 1985a        ; 
                Högemann, Peter / Buschmann, Kai 1986a        ; 
                Högemann, Peter u.a. 1987a        ; 
                Boehmer, Rainer Michael 1987−2007a        ; 
                Pill-Rademacher, Irene u.a. 1988a        ; 
                Kessler, Karlheinz 1991a        ; 
                Orth, Wolfgang 1992a        ; 
                Ess, Margarete van 1998a        ; 
                Nissen, Hans Jörg 1999a        ; 
                Oded, Bustenay 2000a , 101f        ; 
                Schweizer, Günther / Mittmann, Siegfried 2001a        ; 
                Rothman, Mitchell S. 2001a        ; 
                Jordan, Julius 2006a        ; 
                Liverani, Mario 2006a        ; 
                Bryce, Trevor 2009a , 754-756        ; 
                Crüsemann, Nicola u.a. 2013a        ; 
                Gerhards, Meik 2013a        ; 
                Jericke, Detlef 2013a , 45f        ; 
                Ess, Margarete van 2013a        ; 
                Krul, Julia 2013a        ; 
                Kozuh, Michael 2014a        ; 
                Minc, Leah / Emberling, Geoff 2016a        ; 
                Oelsner, Joachim 2019a        ; 
                Crüsemann, Nicola u.a. 2019a        ; 
                Ess, Margarete van 2021a        ; 
                Wasserman, Nathan / Bloch, Yigal 2023a , 187–209        ; 
                 
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