| 
           
        
          
        
          
           | 
          | 
          
          Weitere Namen
          Calneh 
          Lokalisierungsvorschläge
                          
            				                	- 
                    kein Lokalisierungsvorschlag (odb)   
 
                                                              		 
                                          				
                        Namensformen AT
          כלנה kalneh. Χαλαννη 
          Belege AT
          Gen 10,10; Jes 10,9; Am 6,2 
          Belege NT
          
          ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit 
(BIS CA. 300 v.Chr.)
          
          Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege 
          ab hellenistischer Zeit
          qṭjsj/qṭjspwn (Targume: Díez Macho, Alejandro 1988a, 64f) 
          Beschreibung
          Nach Gen 10,10 soll Kalne eine Stadt des legendären Nimrod im Land Schinar (Babylonien) sein. Daher ist dieses Kalne von dem gleichnamigen Toponym in Jes 10,9 (LXX; MT kalnô) und Am 6,2, das nach den Textzusammenhängen in Nordsyrien gesucht werden muss, zu unterscheiden. Ein Ort namens Kalne in Babylonien ist jedoch weder in Keilschrifttexten noch in anderen antiken Schriftzeugnissen belegt. In der älteren Forschung wird eine Gleichsetzung mit der ca. 85 km südöstlich von Babel/Babylon gelegenen Stadt Nippur (heute Niffar 32º00'N.45º10'E) erwogen, wobei eine Fehldeutung des Logogramms EN.LILki angenommen wird (Gunkel, Hermann 1910a, 88; Cassuto, Umberto 1964a, 202f). Die Targume deuten Kalne als alten Namen der parthischen bzw. sassanidischen Residenzstadt Ktesiphon, die bei al-Māda’in (33º05'37"N.44º34'51"E) am Tigris ca. 30 km südlich des heutigen Bagdad (Baġdād). Das würde der gedachten Lage von Kalne in Babylonien in etwa entsprechen, ist jedoch höchstwahrscheinlich zeitgenössische Interpretation des unbekannten Toponyms. Nicht auszuschließen ist eine textkritische Lösung. Möglicherweise war in Gen 10,10 ursprünglich die Lesung wekullānā „und sie alle“ intendiert (Albright, William Foxwell 1944a ). Darauf weisen auch einige samaritanische Handschriften (Thompson, John Alexander 1971a). Somit wären in dem Vers nur drei Orte genannt (Babel, Erech, Akkad), die „alle im Land Schinar waren“. Die Massoreten hätten dann kalneh punktiert, analog zu dem nordsyrischen Kalne in Am 6,2. 
            
          Autor: Detlef Jericke, 2015; letzte Änderung: 2019-10-08 11:11:21 
           | 
      
      
        |   | 
          
           | 
        Lexikonartikel
             
          - 
          RGG3
           5 (1961), 1685f (Spuler, Bertold, Art. Seleukeia-Ktesiphon)
 
           
            
          - 
          BHH
            2 (1964), 922 (Beek, Martinus A., Art. Kalne)
 
           
            
          - 
          NBL
            2 (1995), 433 (Röllig, Wolfgang, Art. Kalne)
 
           
            
          - 
          ABD
            1 (1992), 823f (Meier, Samuel A., Art. Calneh)
 
           
            
          - 
          LThK3
           9 (2000), 433f (Olshausen, Eckart, Art. Seleukia am Tigris)
 
           
            
          - 
          WiBiLex
           2019 (Hilbrands, Walter, Art. Kalne)
 
           
            
          - 
          EBR
            4 (2012), 832 (Mellish, Kevin, Art. Calneh); 21 (2023), 534-536 (Paulus, Susanne, Art. Nippur)
 
           
      
  Literatur
        
		        Gunkel, Hermann 1910a , 88        ; 
                Albright, William Foxwell 1944a        ; 
                Yahuda, Abraham Schalom 1946a        ; 
                Cassuto, Umberto 1964a , 202f        ; 
                Thompson, John Alexander 1971a        ; 
                Westermann, Claus 1974a , 690f        ; 
                Fenton, Terry 2010a        ; 
                Jericke, Detlef 2013a , 47        ; 
                Schneider, Bernhard 2023a        ; 
                 
           |