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Weitere Namen
Mittelmeer; Meer im Westen; Westmeer
Lokalisierungsvorschläge
Namensformen AT
הים הגדול hajjām haggādôl. ἡ θάλασσα ἡ μεγάλη. mare magnum
Belege AT
Num 34,6-7; Jos 1,4; Jos 9,1; Jos 15,12; Jos 15,47; Jos 23,4; Ez 47,10; Ez 47,15; Ez 47,19-20; Ez 48,28; Dan 7,2 (?)
westliches („hinteres, letztes“) Meer: Dtn 11,24; Dtn 34,2 (EÜ: "Mittelmeer"); Jo 2,20; Sach 14,8
Meer: Num 11,31; Num 13,29; Num 34,5; Jos 5,1; Jos 15,4; Jos 15,11; Jos 15,46; Jos 16,3; Jos 16,6; Jos 16,8; Jos 17,9-10; Jos 19,29; Ri 5,17; Ri 7,12; 1Kön 5,23; 1Kön 10,22 (?); 1Kön 18,43-44; Jes 8,23; Jes 11,11; Jes 16,8 (?); Jes 23,2; Jes 23,4; Jes 24,15; Jer 25,22; Jer 46,18; Jer 48,32 (?); Ez 26,5; Ez 26,12; Ez 26,17-18; Ez 27,3; Ez 27,9; Ez 27,26-27; Ez 27,32-34; Ez 28,2; Ez 28,8; Ez 47,17; Jon 1,4-5; Jon 1,9; Jon 1,11-13; Jon 1,15; Zef 2,5; Zef 2,7; 2Chr 2,15; Esr 3,7; Ps 80,12 (?)
Belege NT
ἡ θάλασσα: Apg 10,6; Apg 10,32; Apg 17,14; Apg 27,5; Apg 27,30; Apg 27,38; Apg 27,40
ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)
p3 ym c3 n ḫ3rw („großes Meer von Syrien“ ägyptisch: Schipper, Bernd Ulrich 2005a, 45.61; Hannig, Rainer 2006a, 1111)
tâmtu elēnītu, tâmtu rabītu (neuassyrisch: Bagg, Ariel M. 2011a, 66-72)
Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit
jmʾ rbʾ (aramäisch 1QGenAp 21,11: Beyer, Klaus 1984a, 179; Machiela, Daniel A. 2009a, 79)
ἡ θάλασσα: Jdt 2,24; 1Makk 13,29; 1Makk 14,34; 1Makk 15,11; 1Makk 15,14; 2Makk 5,9; 2Makk 12,4
Beschreibung
Die Wendung „großes Meer“ bezeichnet im Alten Testament das Mittelmeer, meist als Westgrenze des Israel zugesagten Lands (u.a. Jos 23,4; Ez 47,15; Ez 47,19-20), mitunter auch als Westgrenze der Levante insgesamt (Jos 1,4). An vier Belegstellen findet sich der Name hajjām hāʾaḥarôn „das westliche (wörtlich: hintere, letzte) Meer“, den LXX entweder mit ἡ θάλασσα ἡ ἐπὶ δυσμῶν „das westliche Meer“ (Dtn 11,24, Vulgata: mare occidentalis) oder mit ἡ θάλασσα ἡ ἐσχάτη „das äußerste Meer“ (Dtn 34,2; Jo 2,20; Sach 14,8; Vulgata: mare novissimum) wiedergibt (Meer, westliches). Ob der aramäische Terminus (le)jammāʾ rabbāʾ in Dan 7,2 das Mittelmeer oder eher eine mythologische Größe meint (vgl. Dan 7,3), ist umstritten (vgl. Gardner, Anne E. 1999a). Häufig wird im Alten Testament lediglich die Kurzform hajjām „das Meer“ verwendet, wenn das Mittelmeer als Westgrenze des Lands gemeint ist (u.a. Jos 15,4; Jos 16,3; Ez 47,17). 1Kön 10,22 erzählt, dass Salomo eine „Tarschischflotte“ auf dem „Meer“ hatte, die zusammen mit den Schiffen Hirams, des Herrschers von Tyrus, fuhr. Die Toponyme Tyrus und Tarschisch legen nahe, an das Mittelmeer zu denken. Allerdings wird an anderer Stelle eine „Tarschischflotte“ des judäischen Königs Joschafat mit Ezjon-Geber am Nordende des Rotes Roten Meers (Golf von ʿAqaba) in Verbindung gebracht (1Kön 22,49). Ob die Wendung von den „Ranken“, die bis zum „Meer“ reichen (Jes 16,8; Jer 48,32; Ps 80,12) das Mittelmeer im Blick hat oder ob „Meer“ hier eine mythologische Größe meint, ist ebenfalls unklar.
Lediglich einmal ist der Ausdruck Philistermeer für das Mittelmeer belegt (Ex 23,31).
Deuterokanonische Bücher und das Neue Testament schreiben einfach ἡ θάλασσα „das Meer“ für das Mittelmeer.
Mit dem „großen Meer“ bzw. dem „(westlichen) Meer“ ist in den biblischen Schriften zumeist das östliche Mittelmeer gemeint, das von der Levante aus gesehen im Westen liegt. Zumindest jedoch in Ez 26-27 und im Buch Jona ist das gesamte Mittelmeer im Blick, da der Horizont bis Tarschisch am westlichen Rand des Mittelmeerraums reicht.
Autor: Detlef Jericke; letzte Änderung: 2024-04-25 18:04:58
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